Touren durch Sendai

Hey Reik, wir können meinetwegen ruhig Sendai_06_2früher aufstehen. Ok Dennis, kein Problem! Um acht Uhr stand ich in Dennis Schlafzimmer und weckte ihn, nur um zu erfahren, dass er ja gleich aufsteht und ich nur kurz warten soll. Im Endeffekt kam ich eine halbe Stunde später wieder und versuchte es erneut, aber wieder mit dem gleichen Resultat. Das frühere Aufstehen blieb so bei 9.30 Uhr. Aber Dennis hat ja Urlaub und die Zeiten von 2006 sind vorbei, wo er um 7.30 Uhr zum Sendai_06_1Rapport stehen musste, um ja nichts von Japan zu verpassen. Und so machten wir uns halt etwas später auf den Weg durch Sendai. Erstes Ziel des Tages war Rinnoji. Das ist ein Tempel nahe meines alten Wohnheims, der von einem wunderschönen Garten umgeben ist. Dieser Tempel ist auf jeden Fall immer eine Reise wert, für uns ging es aber bald weiter zum anderen Ende der Stadt – ins Stadtmuseum.

Sendai_06_3Das Stadtmuseum ist eines meiner Lieblingsmuseen. Die Ausstellungsstücke sind in der perfekten Menge beschriftet und die Vitrinen sind weder überfüllt noch zu leer. Auch ansonsten kommt es meinen Vorstellungen eines guten Museums näher, als viele deutsche Museen. Während wir uns noch die ersten Stücke anschauen, schleichte sich auf einmal ein Japaner an uns heran und erzählte uns Geschichten über Sendai. Während ich noch überlegte Sendai_06_4was das soll, sah ich auf seinen Unterlagen, dass er ein freiwilliger Führer für Ausländer ist. Dass er eigentlich nur sehr wenig Englisch spricht, spielt da wohl keine Rolle. Auf jeden Fall waren wir von hier an in seinen Fängen und kamen nicht mehr weg. Der Einlass hatte nach ihm gerufen, da man der Meinung war, dass wir nicht in der Lage sind, das Museum genug wertzuschätzen. So entwickelte sich eine zwei Stunden lange Tour durch das Museum, bei der wir einiges NeuesSendai_06_5 hörten. Nachdem wir im Museum gehört hatten, wie Date Masamune die Stadt regiert hat, entschieden wir, auch gleich noch dessen Grab aufzusuchen. Das Grab hatte selbst ich noch nicht gesehen und es zeigte sich, dass das ein großer Fehler war. Die Grabanlage war sehr imposant, auch wenn man viel zu viele Stufen dafür erklimmen musste.

Nach unserem Ausflug durch die Sendai_06_7Geschichte der Stadt ging es weiter in Richtung Innenstadt. Dort erwartete uns ein etwas anderer Ausflug in die Kultur Japans. Wir trafen Masami, welche uns in ein sehr gutes Restaurant für Spezialitäten aus Iwate, der Nachbarregion Sendais, führte. Im Anschluss entstand eine längere Diskussion. Drei Leute wollten zum Karaoke, Dennis hatte eine absoluteSendai_06_6 Antihaltung. Erst nachdem ich ihm erklärt hatte, dass er zu diesem Thema keine Stimme hat, konnte es losgehen.
Was soll man sagen, für jemanden, der sich mit Händen und Füßen verteidigte, gefiel es ihm schneller, als wir es erwartet hatten. Dennis hatte so viel Angst, in einem Karaoke-Restaurant zu landen, wo er vor vielen Menschen singen muss. Er hatte gar nicht an die Möglichkeit gedacht, dass es sich um ein Sendai_06_8Zimmer handeln könnte, wo nicht mehr als vier Leute ihn hören können. Im Endeffekt lösten sich deshalb aber seine Hemmungen schnell auf und er sang er fast mehr, als wir anderen. So hatten wir alle unseren Spaß und machten uns einen schönen Abend auf vollkommen japanische Art.

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