Folienkartoffeln einmal anders

Der Winter steht an und so langsam sollte ich mich darauf vorbereiten. Im Gegensatz zu Deutschland verfügen Japaner weder über eine Zentralheizung noch über eine Dämmung des Hauses, welche diesen Namen verdient. Nein anstelle dieser verwendet man stromfressende Klimaanlagen, welche auch warme Luft erzeugen können. Dazu beliebt sind noch Kotasus, eine Art von Tisch, an die eine Decke angebracht ist und unter der eine Heizung läuft. Aus Erfahrung ist aber bekannt, dass eine Klimaanlage kein geeignetes Mittel für das Heizen ist und unser Kotatsu hat keine Heizung mehr und ist deswegen unbrauchbar, eine Alternative muss her. Aus diesem Grund ging es vor einigen Tagen los, um eine neue Heizung zu kaufen. Zwar haben wir schon eine Elektroheizung im Zimmer stehen, diese braucht aber ewig für normale Temperaturen und erwärmt auch nur kleine Gebiete. Meine Wahl fiel deswegen auf eine Kerosinheizung. Man muss sich dies wie eine Flamme auf einem Gasherd vorstellen, die ein Metallstück erwärmt und diese Wärme verbreitet sich dann in der Wohnung. Da Kerosin sehr günstig ist und die Flamme durch Batterien betrieben wird, ist man mit diesem Gerät unabhängig von Strom und es erwärmt sich sehr schnell. Der Nachteil ist, dass ein Umkippen schnell mal einen Zimmerbrand erzeugen kann. Egal, in Japan sind diese Heizungen die erste Wahl, deshalb will ich sie auch einmal testen.

Nachdem der einstündige Marsch zur nächsten Tankstelle überstanden war und ich mit 18 Litern Kerosin heimkam, konnte sie dann endlich getestet werden. Und was soll ich sagen – ich bin begeistert. Ok, sie verbreitet beim An- und Ausstellen einen nervigen Kerosingeruch, welcher aber schnell wieder verfliegt. Ich rieche ihn dabei gar nicht, aber Orsolya kann beim Anstellen nicht im Raum sein. Wenn man das Gerät aber einmal steuern kann, erzeugt es eine Spitzenwärme und der Deckel ist so gebaut, dass man auch gleich noch eine Kanne Tee auf ihm erwärmen kann. Die Japaner denken doch an alles. Wobei, den besten Tipp erhielten wir von dem Verkäufer. Als wir gerade den Laden verlassen wollten hielt er uns noch mal kurz an. Wir dachten schon, jetzt kommt sonst was für eine Ansprache, aber es ging ihm nur um einen Tipp. Wir sollten doch Karoffeln in Folie einwickeln und oben drauf legen. Nach 15 Minuten sind diese dann durch und sehr lecker. Was soll ich sagen, der Mann hatte recht. Und wozu braucht man einen Kamin, wenn man auch mit der Heizung kochen kann? Wenn mir jetzt noch eine Lösung zum Abdichten unserer breiten Fensterfront einfällt, dann steht dem Winter nichts mehr im Wege.

heizung

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1 Kommentar

    • Sven auf Oktober 28, 2013 bei 7:59 pm
    • Antworten

    Mein Kind isst freiwillig Kartoffeln und sie schmecken ihm auch noch. Muss denn immer alles japanisch sein, damit es dich überzeugt? 😉

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