Wieder mal Probleme mit der Technik

Was würde ich ohne die globalisierte Welt machen! Es hätte ein ganz normaler Tag werden können. Nachdem ich anfänglich den Fehler machte, meine neuen Unterlagen kreuz und quer auf dem Rechner zu lagern, entschied ich mich, endlich mal Ordnung in die Doktorarbeitsunterlagen zu bringen und ein Forschungsbuch anzulegen. Während ich vor mich hinschreibe, Dateien ordne und umbenenne, passiert es plötzlich: ich kann kein g und kein h mehr schreiben. Insgesamt fünf Tasten geben ohne ersichtlichen Grund den Geist auf und ich kann das Arbeiten vergessen. Was mache ich nur? Japanische Tastaturen haben ein anderes Tastaturlayout und sowieso, wenn ich einen Laptop habe, will ich diesen auch benutzen. Da ich die Tastatur kurz vor Japan schon einmal austauschen musste, wusste ich wenigstens, wie man diese leicht aus dem PC bekommt. Eine kurze Untersuchung und bange Minuten später ergeben einen komischen braunen Film auf dem Tastaturflachband. Mittlerweile habe ich einen Puls von 200. Alle Stromquellen vom PC getrennt, PC eingepackt – das soll sich ein Experte anschauen. Auch in Japan gibt es schließlich die guten alten Minicomputerläden. In Deutschland sind es diese, die im besten Fall einen echten Bastler als Besitzer haben, welcher sich die Situation für einen Obolus einmal anschaut.

Einen langen Fußmarsch später habe ich 5 verschiedene dieser Läden abgesucht und keiner hat auch nur das kleinste Fünkchen Ahnung von der Materie. Wieso soll ich eigentlich nicht gleich bei den großen Discountläden kaufen, welche die Stadt hat, die jeden PC zur Hälfte anbieten, wenn der einzige Mehrwert der kleinen Läden, die kompetente Beratung, hierzulande wegfällt?

Schweren Herzens entschied ich mich dafür, erst einmal selber eine Reinigung zu versuchen. Mit Reinigungsalkohol aus einem Labor an der Uni setzte ich mich mehrere Stunden hin und kümmerte mich um den PC, aber auch diese Sache brachte nicht die erhoffte Lösung. Eine externe Tastatur musste her und wie heißt der schöne Spruch noch einmal: wer billig kauft, kauft zweimal. Die Tastatur war gut verpackt und erschien auf dem Karton größer, als es in der Realität der Fall war. Mit europäischen Wurstfingern schafft man es dabei leicht, mehrere Tasten auf einmal zu treffen. Während ich noch mit dem Schicksal haderte, bestellte mein Vater auf meine Bitte eine neue Tastatur für den Laptop in Deutschland. Nun geschah das Seltsame. Während ich aus Versehen die Tastatur meines Laptops nutze und nicht die neue externe Tastatur, funktionierte auf einmal die Laptoptastatur wieder. Wie das angeht, ist mir total unklar. Nach dem Anstellen war die Tastatur erst für fünf Minuten nicht zu benutzten und dann, wie auf Zuruf, entschieden sich die Tasten, wieder mit mir zu arbeiten. Dies war zwar schon besser als vorher, aber auf Dauer nervig. Irgendwann ging es dann wieder gar nicht mehr. Die Rettung kam aber innerhalb von zwei Wochen nach dem Start des gesamten Problems in Form eines Paketes aus Deutschland und die neue Tastatur hauchte meinem PC ein neues Leben ein. Nun kann ich nur hoffen, dass dieses Mal vielleicht meine beiden PCs den Japanaufenthalt überstehen, nicht wie 2010, wo ich gleich zwei Opfer zu beklagen hatte. Auf diesem Weg auf jeden Fall noch einmal Danke für das schnelle Carepaket. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie das früher ohne Skype und Fünf-Tage-Versand zwischen Deutschland und Japan funktioniert hat, wenn man dringend Unterstützung benötigte.

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