Hanabi, das große Feuerwerk

Es ist August und die schönste, aber auch gleichzeitig anstrengendste Zeit in Japan hat angefangen, der Hochsommer. Nach all dem Regen im Juni und Juli hat die Luft alle Luftfeuchtigkeit verloren, es ist einfach nur heiß und stickig. Man sollte meinen, dass das subtropische Klima in Bali mich auf solche Situationen vorbereitet hat, aber leider ist es hier zehnmal schlimmer, als es dort der Fall war. Aber während ich mit viel Eis und Klimaanlagen bewaffnet vor mich hin schwitze, gibt es eine Sache, auf die ich mich schon seit Monaten freue: Es ist die Zeit des Tanabata-Festes.

Das Fest stammt aus der chinesischen Sagenwelt und ist ein Liebesfest für die Sterne Wega und Altair. Diese Sterne sollen ein Liebespaar darstellen, welches das restliche Jahr über getrennt ist und nur einmal im Juli zusammenkommen kann. Zu diesem Anlass werden Bambusbäume aufgestellt, an denen man seine Wünsche befestigen kann, die dann in Erfüllung gehen sollen. In Sendai haben wir aber leichte Abweichungen zu dieser Tradition. Hierzulande wird das Fest erst im August begangen und durch ein riesiges Feuerwerk eingeleitet. Die ganze Stadt wird daraufhin mit großen Papierkugeln geschmückt. Sie werden von den örtlichen Geschäften handgefertigt und überall in der Stadt angebracht, um die Unterstützung zur Stadt auszudrücken. Auch wenn das Fest japanweit begangen wird, so gilt doch Sendais Variante als die Wichtigste und Farbenfroheste. So blieb am Dienstag auch meine Fakultät geschlossen und in der gesamten Stadt konnte man die Vorfreude förmlich spüren.
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Viele Japaner, ob jung oder alt, waren in traditionelle Kleidung gehüllt und begaben sich langsam zum Flussufer ganz in der Nähe meiner Wohnung, um am Abend das Feuerwerk zu sehen. In solch einer Umgebung durfte ich natürlich nicht fehlen und es lohnte sich wirklich. Geschlagene zwei Stunden wurde der Himmel mit allen möglichen Feuerwerken erhellt, während die Japaner rund um uns gemütlich picknickten oder grillten. Ein entspanntes Gefühl, welches man in Sendai nur sehr selten hat, umgab die Stadt und ich freute mich schon auf das eigentliche Fest am nächsten Tag.
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Das Formular A38

Wer kennt nicht die berühmte Szene aus „Asterix erobert Rom“, in der die beiden Helden durch „das Haus, das Verrückte macht“ laufen müssen, um den Passagierschein A38 zu bekommen? Nicht anders fühlte ich mich heute, an meinem ersten Tag zurück in Sendai. Wie man es so kennt, sind nach acht Tagen des ausgestellten Handys auf einmal die Nachrichtenboxen voll mit Meldungen, was man so alles erledigen soll. Das Ausfüllen eines fünfseitigen Fragebogens zu meinen Erfahrungen als TA in mehreren Ausführungen, war dabei noch eine der schneller zu erledigenden Sachen. Richtig lustig wurde es bei einer Mail, die meine Forschungen betraf: Nach langem Warten hat die Bibliothek endlich meine Fernleihe erhalten und ich soll diese doch bitte bezahlen und abholen. Zu diesem Zweck schickte man mir eine E-Mail mit allen Zahlungsinformationen, bis auf die Nummer des Kontos, auf das ich einzahlen soll. Etwas unschlüssig, ob ich etwas überlesen habe, ging es deshalb in die Bibliothek. Dort bat man mich doch bitte in einer Woche wiederzukommen, man befände sich gerade in Sommerzeit und hat deshalb nur kurzzeitig und an bestimmten Tagen offen, die natürlich nicht in dieser Woche lagen.

So leicht gebe ich dann aber doch nicht auf und so erwähnte ich bei der Verabschiedung noch schnell, dass ich nur wegen einer Fernleihe da sei, welche auf meinen Namen läuft. Jetzt machte es klick. Wie es scheint, kennt jeder in der Bibliothek schon meine Geschichte. Denn sofort wurde der Schalter geöffnet und aus einem Regal wurde der dicke Aktenberg, der meine Forschung betraf, herausgeholt. Bescheidene achtzehn Unterschriften musste ich setzten, um überhaupt an die Rechnung für meine Fernleihe zu gelangen. Die Frage, was ich da überhaupt unterschrieb, stellte ich mir sicherheitshalber lieber nicht. In Anschluss daran musste ich zur Post gehen, um dort die Kosten direkt am Automaten zu bezahlen. Leider ließ dies meine Bankkarte nicht zu, so dass ich gezwungen war, einen Überweisungsträger handschriftlich auszufüllen. Diesen musste ich dann in den Bankautomaten einlegen, welcher diesen scannte, mehrmals wegen der Handschrift nachfragte und mich dann das Geld direkt in den Bankautomaten einzahlen ließ. Wozu man dabei den Zettel ausfüllen muss, wenn man das Ganze auch digital machen könnte, ist mir zwar ein Rätsel. Für das hochtechnologisierte Japan ist das im Endeffekt aber doch ein Standardzustand.

Nach der Bezahlung ging es zurück in die Unibibliothek, um die Quittung abzugeben. Anstelle dieser wurde mir dann ein Brief überreicht, welchen ich jetzt per Post an eine mir unbekannte Adresse senden muss. Die Adresse ist nur auf dem Briefumschlag vorgedruckt. Der Sinn der Übung wurde mir lieber nicht direkt erklärt. Aber immerhin konnte ich, nachdem das erledigt war, endlich den Umschlag mit 70 A4-Seiten entgegennehmen, welcher mir für das Erste das weitere Forschen erlauben wird. Die Bürokratie, um diesen Umschlag zu bekommen, müssen die Japaner sich aber auf jeden Fall von uns Deutschen abgeschaut haben, denn so extrem sind meines Wissens nach sonst keine Länder.

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Die Rückkehr nach Bali und der Tag der geklauten Schuhe

Vier Tage bin ich jetzt auf Java und habe die Zeit so viel mehr genossen, als es jemals auf der Ferieninsel Bali der Fall war. Um so ärgerlicher war es für mich, dass ich heute wieder dorthin zurückkehren musste. Es galt um 4.00 Uhr aufzustehen, um dann um 7.30 Uhr mit dem Flieger wieder nach Bali zu fliegen, wo es um Mitternacht dann weiter nach Tokyo gehen sollte. So ganz ersichtlich wurde mir der Grund für die frühe Abreise aus dem Hotel nicht wirklich, war das Hotel doch nur etwas mehr als fünfzig Kilometer vom Flughafen entfernt. Aber unser Chauffeur war der festen Überzeugung, dass wir die Zeit brauchen würden. Es kam, wie es kommen musste und wir durften uns zwei Stunden auf dem Flughafen in Java vergnügen. Immerhin war das genug Zeit, um mich über die hygienischen Zustände in Java aufzuregen. Dass man in Java kein Toilettenpapier benutzt sondern Wasserschläuche, was regelmäßig zu einer riesigen Überflutung in den Toiletten führt, konnte ich ja noch so halbwegs ignorieren, solange ich sie nicht selber nutzten musste. Aber als ich mir dank eines Bodychecks eine Schnittwunde am Finger zuzog und niemand in dem Flughafen über ein normales Pflaster verfügte (unsere waren leider im aufgegebenen Gepäck), das überraschte mich ja doch schon ein wenig. Ich sollte doch solange das Blut aufsaugen, bis es aufhört zu bluten. Eine interessante medizinische Vorgehensweise, aber ich vermute und hoffe einfach mal, dass ich die falschen Mitarbeiter befragte.

Endlich konnte es dann aber nach Bali losgehen. Meine Laune litt allerdings ein wenig darunter, dass ein weiterer Tag unter der Knechtschaft des ungarischen Führers anstand. Musste das wirklich sein? Es war ein relativ ruhiger Flug, währenddessen mein Finger auch endlich aufhörte zu bluten. Der Reiseführer wartete schon am Flughafen auf uns. Das heutige Ziel sollte eine Tempelanlage auf Felsen im Ozean sein. Diese Anlage besteht aus drei Tempeln, welche zwar nicht direkt zu besichtigen sind, aber aufgrund ihrer Lage auf Felsen entlang der Küste einen sehr interessanten Eindruck hinterlassen. Leider schaffte es aber unser Reiseführer mal wieder, mir den Spaß an der Sache so richtig zu versalzen. Wir waren eine Gruppe von vier Leuten und von diesen hatte genau eine Person nichts von seinen Erklärungen, da er nur Ungarisch sprach und mich sowieso die meiste Zeit ignorierte. Dafür erwartete er, dass Orsolya für mich doch bitte seine Monologe übersetzt, was diese natürlich eher unwillig machte.
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Die Tempel waren wirklich schön anzusehen und aufgrund der Lichtverhältnisse wollte ich zuerst einige Fotos aus Richtung von dem östlicheren der drei Tempel machen, was mir lautstark untersagt wurde. Wir mussten zuerst nach Westen gehen, obwohl aus meiner Sicht die Bedingungen für Fotos dort nicht so anständig waren. Im Endeffekt brachten auch Beschwerden von Orsolya oder der Vorschlag, dass wir den anderen in zehn Minuten folgen würden nichts, wir mussten seinem Plan folgen. Zum Glück war ich nicht derjenige, der ihn bezahlte, sonst hätte ich ihm meine persönliche Meinung zu diesem Thema nur zu gerne mal genauer dargelegt!

Java_02_4Im Endeffekt lohnte sich der Besuch des Tempels aber auf alle Fälle und wir konnten sogar noch eine Kokosnuss trinken. Im Anschluss ging es dann weiter in ein Restaurant. Orsolyas Eltern hatten darum gebeten, für uns doch noch mal ein gutes indonesisches Restaurant zu finden. Unser Reiseführer brachte uns zu diesem Zweck in seine Heimatstadt und in sein Lieblingsrestaurant. Dieses wird zwar von einem Perser und einem Türken betrieben, welche auf der riesigen Karte neben unzähligen Sachen wie Kebab nur acht indonesische Rezepte vorzuweisen hatten, aber immerhin schmeckten die soweit. Aus meiner Sicht waren es aber leider die Standardrezepte, welche ich in diesem Urlaub schon viel zu oft zu verspeisen hatte. Ich glaube man merkt schon,Java_02_6 dass ich mit dem Herrn nicht wirklich zufrieden war und wie sich herausstellte, eigentlich auch keiner der anderen. Das lässt sich jetzt aber nicht mehr ändern und ein paar anständige Sachen hat er uns auf jeden Fall gezeigt. Ich weiß aber auch, dass ich auf Führungen dieser Art für die nächsten Jahre verzichten werde, soweit es möglich ist.

Im Anschluss ging der Tag für Orsolya und mich aber endlich richtig los. Ihre Eltern machten sich auf zum Flughafen und wir wurden ein paar Kilometer vor dem Strand rausgelassen, wo wir uns die nächsten fünf Stunden vergnügen sollten. Der Strand war alles, was wir uns vorgestellt hatten: weite Sanddünen und blaues Wasser. Wir erreichten ihn gerade zum Sonnenuntergang, was das Wasser in tolle Farben färbte. Leider bemerkten wir bei all der Freude, endlich nach acht Tagen einen echten Strand gefunden zu haben, nicht, dass wir beim Umziehen für wenige Minuten meine Sandalen unbeobachtet ließen. Als diese im Anschluss weg waren, dachten wir jeweils vom anderen, dass dieser die Schuhe schon eingepackt hatte. So genossen wir den Strand und schwammen ein wenig, auch wenn das Wasser nicht so tief war. Anschließend spazierten wir drei Kilometer den Strand entlang, ehe wir uns für einen abschließenden Cocktail in eine Strandbar zurückziehen wollten.
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In diesem Moment traf uns die Erkenntnis, dass die Schuhe von mir fehlten. In einer Rekordzeit sprintete ich zurück zu dem Ort, wo ich sie zuletzt gesehen hatte. Aber obwohl ich mir mehrere Lampen lieh, konnte ich sie nicht entdecken. Nachdem ich endlich aufgab und mich erinnerte, dass im Koffer im Auto immerhin Ersatzschuhe bereit standen und ich nicht barfuß fliegen muss, gab ich die Suche auf. Zusammen mit Orsolya ging es zurück in die Strandbar, in die wir zuvor schon hinein wollten. Die Mitarbeiter schauten zwar etwas verdutzt wegen meinen fehlenden Schuhen, aber sie ließen uns gewähren und das Getränk war wirklich gut. Ohne den Stress hätte das Getränk aber wohl noch besser geschmeckt. Im Anschluss wurden wir dann von unserem Fahrer abgeholt und zum Flughafen gebracht. Auf dem Weg berichtete er, dass diese Art von Diebstählen häufiger vorkommen. Ich erinnerte mich auch wieder daran, dass die Schuhe schon nach dem Umziehen weg waren. Der Sprint zurück war also von vornherein vergebene Liebesmühe. Jetzt kann ich nur hoffen, dass ich durch freundliche Unterstützung aus Deutschland wieder an Schuhe herankomme. Größe 46 gibt es in Japan dafür einfach zu selten.

Freddie Mercury steht nicht mehr
am Genfer See sondern jetzt am Indischen Ozean! 😉


Trotz dieses unglücklichen Ereignisses war die Tour entlang des Strandes aber der beste Teil unserer Reise durch Bali. Gleichviel Spaß hat mir eigentlich nur das Rafting gemacht. Java dagegen ist eine ganz andere Geschichte und wenn ich noch einmal nach Indonesien reisen sollte, würde es wohl eher irgendwo auf Java sein und die Inseln um Bali herum. Bali brauche ich nicht unbedingt. Aber ich gebe zu, wie die letzten Stunden zeigten, ist Bali der perfekte Ort für Leute, die Surfen, Schwimmen und Sonne tanken wollen. Man muss nur an die richtigen Orte fahren. Insgesamt hat der Urlaub aber viel Spaß gemacht, auch wenn ich wohl einiges anders organsiert hätte. Einmal in Leben sollte man aber Indonesien erlebt haben, da es doch etwas ganz anderes ist, als die Länder, die ich bisher bereist habe!

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Java 2.014

Heute ist der letzte Tag auf Java. In den letzten 7 Tagen habe ich viel gesehen: Wasserfälle, Tempel und Elefanten. Das Einzige, was wirklich fehlte, war der Kontakt zur lokalen Bevölkerung. Eines vorneweg, so richtig gelungen ist das heute wohl auch nicht, aber immerhin ging es heute zum ersten Mal in eine Stadt. Das Ziel der Reise war die von Einheimischen Yogya oder vollständig Yogyakarta genannte Stadt. Zu diesem Zweck hatten wir uns einen Fahrer besorgt, der eigentlich aber leider relativ sinnlos war. Zum einen erlebt man in einem Auto die Kultur sowieso nicht und zum anderen haben wir gerade Feiertage und die Stadt quoll über an Menschen. Das machte das Fahren fast unmöglich. Java_01_2So schafften wir es nur bis zum Sultanspalast. Eigentlich habe ich mir unter einem Sultanspalast aber etwas anderes vorgestellt. Die Anlage sah nicht schlecht aus, aber im Endeffekt war sie sehr schlicht und einfach gehalten. Für einen Sultan hätte ich mir es prunkvoller vorgestellt. Relativ schnell konnte es deshalb zum eigentlichen Ziel der Reise weitergehen, der Innenstadt. Zu diesem Zweck musste man einen längeren Weg zu Fuß zurücklegen. Da sich die anderen nicht wirklich einigen konnten, wie man laufen soll oder ob man doch lieber ein Tuk Tuk nehmen soll, übernahm ich die Führung und marschierte los. Ein Kilometer ist nun wirklich kein unüberwindliches Hindernis zu Fuß!

Java_01_7Während die anderen noch überlegten, was man überhaupt in der Stadt machen könnte, versuchten wir, eine Straße zu überqueren. In Ermangelung von Ampeln und Verkehrsregeln war das ein schweres Unterfangen. Mit der Hilfe eines Einheimischen gelang es dann aber doch. Dieser Einheimische stellte sich als Mitarbeiter der Touristeninformation heraus. Aufgrund der Feiertage hatte er frei, nahm sich unserer aber an. Auf dem Weg in die Stadt erklärte er uns Sicherheitsmaßnahmen, die wir einhalten sollten und auf was wir beim Shoppen achten sollten. Weiterhin gab er uns Tipps für Sehenswürdigkeiten und Essensspezialitäten. Da unsere weiblichen Begleiter Interesse an Kunst hatten, beschrieb er uns den Weg zu einer Kunstgalerie. Java_01_3Da die Innenstadt aber total überfüllt war, führte er uns im Endeffekt direkt dort hin. In dieser Galerie konnte man sehen, wie Künstler mit Wachs und bestimmten pflanzlichen Farben Wandbilder herstellen. Im Endeffekt dauerte der Besuch doch länger, als von mir gedacht, da meine Begleiter begeistert Shoppen gingen. Im Anschluss daran ging es durch die Innenstadt.

Yogyakarta ist eine verrückte Java_01_1Stadt. Es gibt gesonderte Wege für Tuk Tuks und Pferdekutschen und Verkehrsregeln spielen gar keine Rolle. Wenn man die Straße überqueren will, hebt man den Arm und hofft, dass jemand anhält und einen durchlässt. Besonders beeindruckend sah aber der kilometerlange Motorradparkplatz aus. Bei einer Mischung aus Shopping und Besichtigung hatten wir dann die Möglichkeit, das typische Essen der Gegend zu sehen. Bei den Lagerbedingungen im Zusammenhang mit den derzeitigen 35 Grad Java_01_4im Schatten würde unser Gesundheitsamt wohl Amok laufen. Wir ließen uns es trotzdem nicht nehmen, ein paar Sachen zu probieren. Orsolyas Eltern kommentierten das nur mit „Ihr werdet einen neuen Rekord im auf die Toilette rennen aufstellen“. Ohne Gefahr hat man aber keinen Spaß und so riskierten wir es trotzdem und es lohnte sich!

Nach einiger Zeit war dann meine Stunde gekommen. Da ich als Gast im gesamten Urlaub keinen einzigen Wunsch geäußert hatte, wollte man mir etwas Gutes tun. Orsolyas Familie hatte bei meiner Erklärung für Groundhopping genau zugehört und so ging es zur Überraschung einiger Ortsansässiger weiter zum Stadion vom PSIM Yogyakarta, dem örtlichen Zweitliga-Team. Java_01_5Leider wird das Stadion gerade umgebaut, es macht aber einen interessanten Eindruck. Es ist zwar alles etwas alt, wenn ich aber zwischen solchen Stadiongrößen des deutschen Fußballs wie zum Beispiel der „bluechip Arena“ und diesem Stadion wählen müsste, ich würde das nehmen. Einen Fanshop konnte ich leider nicht finden und die Einheimischen fragten mich nur, ob mir Deutschland als Champion nicht reicht.

Im Anschluss ging es für Orsolyas Familie zurück ins Hotel und wir erkundeten noch ein wenig die Stadt. Jetzt gab es nur zwei Probleme: Wie sollten wir ohne das Taxi zurückkehren und was essen wir? Das Essen war schnell entschieden und Orsolya bekam Guldog beim Straßenhändler. Das ist eine einheimische Spezialität aus Reis, Fleisch und Früchten. Es wird auf einem Bananenblatt serviert. Auf die gebratenen Vögel, noch mit Kopf, verzichtete sie dann aber doch dankend. Wir bleiben aber bei unserem Standpunkt: Wenn man schon vor Ort ist, muss man auch das lokale Essen probieren. Und die vielen Indonesier in den Läden belegen ja, dass es nicht so schlimm sein kann. Java_01_6Nun blieb nur die Frage der Rückkehr zum Hotel. Auf der Straße sprachen uns verschiedene zwielichtige Personen an, ob wir gefahren werden wollen. Da wir ungern auf halber Strecke ohne Geld aussteigen wollten, entschieden wir uns dagegen. Das erste anständige Angebot war wiederum in einer Kunstgalerie. Man wollte uns auf zwei Motorrädern nach Hause bringen. Die Idee hörte sich sehr verlockend an. Da wir aber den Fahrstil von Motorrädern hier kennen und Krankenhausaufenthalte nicht unbedingt zu meinen Urlaubserfahrungen zählen sollen, entschieden wir uns dann aber doch dagegen. Im Endeffekt fragten wir in einem Hotel an, welches Himmel und Hölle in Bewegung setzte, uns einen vertrauenserweckenden Fahrer zu besorgen. Im Endeffekt wurde es ein Hotelangestellter, der in seiner Freizeit das Extrageld gut gebrauchen konnte und uns mit perfektem Fahrstil und in Rekordzeit ins Hotel brachte. Das geschah gerade noch rechtzeitig, wie uns der besorgte Blick von Orsolyas Mutter zeigte, die schon am Eingang Ausschau hielt. So hatten wir es gut ins Hotel geschafft und konnten uns auf die Abreise morgen vorbereiten.

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Java, Tag 3 oder wie ich 43 Mal von Einheimischen fotografiert wurde

Ich bin ja immer noch begeistert von Java_31_2der Erfahrung einer Tuk Tuk-Fahrt, aber meine Lunge erholt sich noch ganz langsam von dem Benzingestank der javanesischen Motorräder. Das mit dem Gestank ist übrigens wörtlich zu nehmen, denn die Rauchwolken einiger Autos und Motorräder lässt schon die berechtigte Frage aufkommen, was in den Tank der einzelnen Maschinen gefüllt wurde. Wenn man dann aber sieht, wie direkt an der Straße in durchsichtigen Gläsern Ampullen mit Benzin angeboten werden, ist es auch wiederum nicht so überraschend. Auf jeden Fall sollte die Fahrt heute etwas entspannter verlaufen, weshalb wir schweren Herzens auf ein Auto umsteigen mussten.

Das erste Ziel unserer Reise waren die örtlichen Vulkane. Nach einem 2 km Aufstieg hatte man die Möglichkeit, den Verlauf des letzten Ausbruchs zu sehen und in einem behelfsmäßigen Ausstellungsraum die Auswirkungen einer Aschewolke anhand von Alltagsgegenständen zu verfolgen. Auf dem Weg nach oben verloren wir aber unsere Gruppe. Um so überraschender war es, als eine Gruppe ortsansässiger Jugendlicher uns ohne ein Wort Englisch erklären wollte, dass unsere Begleiter nicht erscheinen werden, da es ihnen zu hoch wurde. Es dauerte mehrere Minuten ehe wir die eigentliche Nachricht verstanden. Java_31_1Wie sich herausstellte, hatte Orsolyas Familie an einer Kreuzung unsere Spur verloren. Da sie nicht sicher waren, in welche Richtung wir gegangen sind, zeigten sie den Jugendlichen ein Bild von dem auffälligsten Mitglied unserer Reisegruppe und fragten, ob sie uns gesehen hätten. So waren die Javanesen natürlich begeistert, als sie mich wirklich sahen. Das Überbringen der Nachricht nutzten sie gleich dazu, sich mit mir fotografieren zu lassen. Dies gab mir wiederum eine erste Vorschau auf den Rest des Tages. Zurück an der Basisstation und am Auto versorgen wir uns noch mit einigen Speisen von den örtlichen Ständen. Orsolyas Familie ist zwar wegen der Qualität in Sorge und traut nur Läden, welche sie kennen, Orsolya und ich haben damit weniger Probleme und so gab es ein Äquivalent von japanischen Oden – gekochtes Gemüse mit einer sehr intensiven Soße. Java_31_4Der Stand sah zwar nicht so vertrauenserweckend aus und die Plastetüte, in der uns das Essen überreicht wurde, erst recht nicht, im Endeffekt war es aber sehr schmackhaft. Im Allgemeinen kann ich jedem nur raten, die Sorgen auszublenden und die indigene Essenskultur zu genießen. Solange das Essen gekocht ist, ist man eh ziemlich sicher und ansonsten verpasst man hier einiges.

Weiter ging es zu einer Tempelanlage namens Prambanan. Prambanan ist die größte hinduistische Tempelanlage Indonesiens. Sie wurde im 9. Jahrhundert errichtet, aber schon kurze Zeit später wieder verlassen und durch Erdbeben stark beschädigt. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Steine der verfallenen Anlage von den Menschen überall auf Java für andere Bauten verwendet. Nachdem die Anlage im Zuge der Kolonialisierung im 19. Jahrhundert wieder entdeckt wurde, wurde sie wieder aufgebaut und gilt seit 1991 als UNESCO-Welterbe. Java_31_5Sie besteht aus verschiedenen Schreinen, welche ein sehr beeindruckendes Aussehen haben. Leider ist keine vollständige Rekonstruktion der Tempelanlage möglich, da die Betreiber nur die Gebäude wieder aufbauen, von denen noch ein Großteil der Originalsteine vorhanden ist. Deshalb kann man nur einige der Hauptanlagen besichtigen, von anderen Anlagen sind nur die Grundmauern mit vereinzelten Steinen an ihrer einstigen Stelle zu sehen. Trotz allem kann man sich vorstellen, wie beeindruckend die Anlage einmal ausgesehen haben muss und die zahlreichen Verzierungen an der Anlage sind eine Augenweide.

Leider dachten das mit der Augenweide auch die Javanesen. Alle paar Minuten wurde ich gebeten, doch ein Foto mit jemandem zu machen. Wenn ich dann auch nur kurz stand, kamen auch schon weitere Familien, um Fotos zu machen. Ich fühlte mich wie verfolgt. Wenn ich mich nicht verzählt habe, wurde ich alleine in dieser Tempelanlage so 43 Mal fotografiert. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie sehr mir das auf die Nerven ging. Um so dankbarer war ich deshalb, als unser nächster Weg uns zu einem sogenannten Unterirdischen Tempel brachte.

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Dieser Tempel war zwar nicht so groß und beeindruckend, aber er war vor allem nicht so überfüllt. Auch von der gesamten Aufmachung fand ich ihn sehr gelungen. Es handelte sich nämlich um eine große Tempelanlage, die nach ihrer Errichtung verschüttet wurde und sich jetzt mehrere Meter unter der normalen Erdoberfläche befindet. Die Anlage wurde dabei eindeutig von Archäologen ausgegraben, welche nicht das Ziel hatten, Touristen anzulocken. Da ich ja auch einen Abschluss in Archäologie habe, fand ich es super spannend, den anderen die Zusammenhänge für die gewählte Art der Restaurierung zu erklären. Allgemein war es nach all den überfüllten Tempeln sowieso eine Abwechslung, ein wenig Platz zum Treten zu haben. Nach neuesten Nachrichten hat unser gestriger Tempel wohl an dem Tag 250.000 Tickets verkauft und wir mussten uns da durchdrängeln. Da bin ich für jede Abwechslung dankbar.

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Java, Tag 2

Endlich, der Urlaub hat wirklich begonnen! Zu humanen Zeiten erwartete uns vor dem Hotel ein unseren Ansprüchen vollkommen genügendes Gefährt, ein Tuk Tuk. Was sich vom Namen her wie ein Traktor anhört, war auch in Wirklichkeit nicht weit davon entfernt. Es handelt sich um eine motorisierte Rikscha, eine Mischung aus Motorrad und vorne angebrachter Sitzmöglichkeit. Mit diesem, leider für asiatische Körpergrößen ausgelegten Gefährt, ging es zum nahegelegenen Borobodurtempel. Bei Borobudur handelt es sich um eine etwa 30 km von Yogyakarta entfernte Pyramide, welches Teil des UNESCO-Welterbes ist. Nach nur kurzer Fahrt erreichten wir das Ziel und ich kann nur sagen, der indonesische Verkehr ist in einem Tuk Tuk noch viel angsteinflößender.

Java_30_1Gebaut wurde die Anlage irgendwann um 800, wobei sie um 1100 wohl durch die drei örtlichen Vulkane zerstört wurde und in Vergessenheit gelangte, ehe sie 1835 durch Engländer und Holländer ausgegraben wurde. Nach einer großangelegten Restaurierung in den Siebzigern kann sie wieder besichtigt werden und gilt als eine der wichtigsten Anlagen des Buddhismus hier auf Java. Die Anlage Java_30_3selber hat eine quadratische Basis und neun Stockwerke mit vier Galerien. Entlang dieser Stockwerke sind Reliefs zum Wirken Buddhas eingelassen, welche den Gläubigen auf dem Weg zur Erleuchtung begleiten sollen. Da Java nun mittlerweile hauptsächlich muslimisch ist, gab es einige Anschläge auf den Tempel, was unter anderem dazu führt, dass viele der Statuen keine Köpfe mehr haben.

Java_30_2Der Tempel selber war überfüllt. Aufgrund der Nationalfeiertage war halb Java auf dem Weg, um die Anlagen zu besichtigen. So fühlte es sich auf jeden Fall an. Dabei lohnte es sich wirklich, sich durch die Menschenmassen zum Tempel hochzuquälen. Auch wenn einiges durch die Anschläge auf den Tempel beschädigt ist, so ist die Pyramide doch schon ziemlich beeindruckend, besonders wenn man sich vorstellt, dass sie vor über tausend Jahren erbaut wurde. Leider hatte ich den Einfluss der Menschenmassen aber etwas unterschätzt. Zwar kamen wir gut voran und konnten alle Fotos machen, die ich wollte. Doch bei jedem kurzen Verweilen fand sich eine javanesische Familie, die mich fragte, ob sie nicht ein Foto mit mir machen könnte. Ich fühlte mich wie ein Star, als sich förmlich Schlangen bildeten. Sogar auf den überfüllten Stufen versuchten einige, Java_30_4schnell noch ein Foto mit mir zu ergattern. Woran das liegt, dass Ausländer hier so beliebte Fotoobjekte sind, habe ich leider nicht herausfinden können. An der Größe kann es eigentlich nicht liegen, denn es gibt auch größere Indonesier. Aber eventuell liegt es an der Hautfarbe. Mehr als einmal blieb mir auf jeden Fall nichts anderes übrig als zu fliehen, wenn ich überhaupt weiter kommen wollte. Auf Starruhm kann ich wirklich verzichten.

Nach der Tempelanlage sollte es langsam zum Ausgang gehen. Der Weg war von einer schier endlosen Schlange an Verkäufern eingefasst, die auf fast einem Kilometer allen möglichen Kram anboten. Um den penetranten Angeboten zu entkommen entschieden wir, per Abkürzung querfeldein zu laufen. Schon nach den ersten Metern ergab sich aber auch da ein Hindernis. Wir fanden die Papiere für ein Fahrzeug der Marke Daihatsu. Was sollten wir also machen? Die örtlichen Ordner meinten, sie haben keine Ahnung, wir sollten doch eine Information aufsuchen. Java_30_5Leichter gesagt, als getan. Zur Stärkung kauften wir uns an einem großen Stand, wo Familien Selbstgekochtes verkauften, eine Kokosnuss, welche Orsolya meisterhaft runterhandelte. Dann ging es auf den langen Weg entlang der Händler zur Information, wo man sichtlich überrascht die Papier entgegennahm und uns erklärte, wie wichtig die hierzulande wohl für den Fahrer seien.

Nach den Menschenmassen reichte es uns aber auch mit dem Tempel und wir genehmigten uns bei einer alten Händlerin noch einige uns unbekannte Früchte, welche wie eine Mischung aus Apfel und Orange schmeckten. Dann ging es mit dem Tuk Tuk zurück zum Hotel. Der erste Tag auf Java hat auf jeden Fall einen sehr guten Eindruck hinterlassen und ich freue mich auf das, was da noch kommt.

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Und weiter geht es

Die Halbzeit des Kurzurlaubs ist erreicht. Heute werden die Koffer gepackt und es geht per Flugzeug weiter von Bali nach Java. Ich bin schon sehr gespannt, da bis auf die Tatsache, dass dort ein Fußballteam existiert, mein Wissen über Yogyakarta doch arg begrenzt ist. Bevor es aber losgehen konnte, war erst einmal früh aufstehen angesagt. Ich bin auf einer Insel mit Strand und dieser zeigt auch noch in den Osten, das muss für Sonnenaufgangsbilder genutzt werden. So ging es frühmorgens runter zum Strand und ich wartete auf die ersten Strahlen des Tages und fotografierte.

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Im Anschluss hieß es warten. Erst um 12.30 Uhr war unser Fahrer angemeldet, um uns zum Flughafen zu fahren, wo es zwei Stunden später weitergehen sollte. Zu meinem Unglück stand der Fahrer aber im Stau fest, wodurch er sich natürlich herausgefordert sah, die Zeit auf der Fahrt wieder aufzuholen. Dabei hatte ich mich doch gerade erst von der Fahrt gestern erholt. Immerhin lief während des Fluges dann alles wie am Schnürchen, auch wenn vor, neben und hinter mir nur Deutsche saßen. Wozu fliegt man bitte ins Ausland, wenn man überall Deutsch hört?

Auf Java angekommen ging es dann per Bus ins Hotel. Auf der Fahrt war ziemlich auffällig, dass die Region noch ärmer zu sein scheint, als es auf Bali der Fall war. Die Touristen sind wohl einfach weniger. Viele verfallene Häuser oder Bretterwohnungen haben entlang der Straßen ihre Bewohner. Unser Hotel liegt von all dem aber etwas weiter entfernt. Nach über einer Stunde Fahrt erreichten wir eine Ansiedlung von Bungalows im indonesischen Stil, welche eine wirkliche Abwechslung zu Bali darstellen. Alles erscheint weniger für Pauschaltouristen gemacht, sondern um Reisenden einen Einblick in die reiche Kultur der Insel zu geben. Hie kann man es eine Weile aushalten!

Mein Fazit für Bali: Bali ist eine interessante Insel mit schönen Stränden und einigen Sehenswürdigkeiten, die eine Reise wert sind. Einem Touristen muss aber bewusst sein, dass die meisten dieser Sehenswürdigkeiten keine Geschichte haben. Sie sind maximal fünfzig Jahre alt, auch wenn sie älter aussehen. Außerdem lebt die ganze Insel vom Tourismus und die Chancen, die echte Kultur kennenzulernen, sind wohl mehr als gering. Was ich aber auf keinen Fall persönlich empfehlen kann ist, bereits vor der Reise jemanden zu buchen, der die gesamte Reise plant. Und wenn, dann nehmt nur einen, der auch bereit ist, die eigenen Pläne zur Seite zu stellen und mehr den Wünschen der Kunden nachzukommen. Im Endeffekt sind all die Punkte aber nur für den Typus Tourist interessant, der etwas erleben will. Wer Urlaub am Strand mit gelegentlichem Abenteuerurlaub bevorzugt, der wird seine Freude an der Insel haben. In dem Fall ist es dann auch ein Leichtes, das Leid der Bevölkerung nicht mitzubekommen, wie es bei einigen Bekannten, die vorher da waren, der Fall war. Ich dagegen freue mich schon auf Java, denn da gibt es nun wirklich echte historische Dinge.

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Bali, Tag 3

Habe ich mich eigentlich über den Fahrstil unseres Führers aufgeregt? Ja, mhh, ok, dann kann ich mir ja den Rest für heute sparen und wünsche allen noch einen schönen Tag!

Halt! So einfach ist es dann doch nicht. Unser heutiges Ziel der Reise sollte ein Wasserfall auf der anderen Seite der Insel sein. Mir kam die Sache von Anfang an spanisch vor. Sollte es wirklich möglich sein, die Strecke an einem Tag zu meistern, ohne dass es anstrengend wird? So ganz überzeugt war ich nicht von der Sache, aber ich bin ja nicht der Reiseführer. Tja, ich hätte mal lieber Führer spielen sollen, dann wäre alles etwas entspannter gelaufen. Um 6 Uhr klopfte es auf einmal an der Tür und wir bekamen die Info, uns fertig zu machen. Es sollte auf einmal früher losgehen, wie der Reiseführer per SMS in der Nacht mitgeteilt hatte. Offizieller Grund war wohl der Verkehr, welcher uns zu sehr aufhalten würde. Etwas später im Auto wurde mir aber vermittelt, dass man noch in einem eine Fahrstunde entfernten Hotel anhalten müsse, um mehrere Fahrgäste mitzunehmen. Am Vortag hatte der Führer vorsichtig angefragt, ob wir es denn wohl überleben, das Auto mit einer Familie zu teilen und unsere Gruppe konnte wohl nicht ablehnen. Hätte ich davon gewusst, ich wäre wohl zusammen mit dem Freund von Orsolyas Mutter im Hotel geblieben, der durch Krankheit nicht mitkonnte.

Das uns zur Verfügung stehende Auto verfügt über drei Sitzreihen mit Sitzbänken in der normalen Größe einer Limousine. Es sind zwei Sitze in der ersten Reihe und dann in den anderen Reihen 2 Size mit etwas Platz dazwischen für eine dritte Person. Ich spreche nicht Ungarisch und war deshalb für den Führer uninteressant. Deshalb wurde entschieden, dass der Vater der Familie auf dem Beifahrersitz platznehmen soll. In der letzten Reihe nahmen die 10-jährige Tochter und seine Ehefrau Platz. Was übrigbleibt, kann sich jeder vorstellen: Der 1,94 Meter große Deutsche muss zusammen mit zwei anderen Personen in der mittleren Reihe Platz nehmen. Bein-, Körper- oder gar Kopffreiheit sind ja eh überbewertet. Im Endeffekt hätte ich das aber alles ohne Probleme durchgestanden, wenn die gesamte Fahrt abzüglich Zwischenstopps nicht 9 Stunden gedauert hätte und dazu auch noch der schon beschriebene Kamikazefahrstil kam. Immerhin war aber die zweite Familie nett. Beide Erwachsenen konnten Deutsch und als der Vater erfuhr, dass ich aus Magdeburg komme, fragte er mich darüber aus, wie es dem ruhmreichen FC ergeht. Schließlich hatte er seit der Wende von dem nichts mehr gehört, obwohl er doch mal einer von Deutschlands besten Vereinen war. Mit dieser Frage wurde mir die Familie sofort sympathisch.

Bali_28_1Die eigentlichen Ziele der Reise waren aber nicht schlecht, nur damit niemand meint, ich würde mich nur beschweren! Zuerst ging es zu einem Tempel, welcher offensiv Werbung für Hahnenkämpfe machte. Dieser war besonders interessant anzuschauen, da es viele kleine Pagoden gab, welche durch die örtlichen Familien errichtet wurden. Einziges kleines Problem für mich war, dass unser Führer meinte, er könne nur erzählen, wenn ich dastehen würde. Schließlich würde mir Orsolya schon alles übersetzen. Bali_28_2Erstens hatte ich keine Lust darauf und zweitens waren seine Auslassungen so ausschweifend, dass auch Orsolya nicht zuhören wollte und deshalb mit mir versuchte, eigenständig die Anlage zu besuchen. Endergebnis war, dass die Gruppe unserer Tempelstrecke folgen musste, wir aber dadurch nicht wirklich frei erkunden konnten.

Anschließend ging es 2.000 Meter in die Höhe und dort in ein großes Parkgelände mit einem ansehnlichen botanischen Garten. Endlich konnte man die balinesische Fauna einmal in voller Pracht erleben. Den kurzen Aufenthalt dehnten wir noch gewaltsam etwas aus, indem wir darauf bestanden, die Parkanlage hinter dem Garten zu besichtigen. So konnten wir uns noch etwas autolose Zeit beschaffen. Danach ging es weiter zum nächsten Ziel. Diesmal stand wieder ein Tempel an, welcher in einem großen Bergsee zu Ehren von Shiva errichtet wurde.

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Da unsere Tour gerade in der Nähe eines Marktes vorbeiführte, wurden dorthin ein Abstecher gemacht und wir bekamen die Möglichkeit zum Einkaufen. Für mich ergab sich so ein interessantes Schauspiel. Weder Orsolya noch ihre Mutter haben je gehandelt und das wurde von den Einheimischen gnadenlos ausgenutzt. Kein Objekt hatte Preise dran und sobald die Beiden Interesse hatten, war dies zu einfach zu erkennen und die Beiden erhielten den „Ausländer-Discount“, also 0 Prozent auf den Preis extra. Nun wollte dieser Preis wieder normalisiert werden. Ich erwies mich als ziemlich gut darin, worauf die Verkäufer versuchten, Orsolya so zu fragen, dass ich gar nicht hören konnte, worum es geht. Im Endeffekt erhielten wir aber noch einen brauchbaren Preis, da ich lautstark erklärte, dass wir gerne gehen können, wenn das so weitergeht. Wie sehr sich die Preise unterscheiden, kann man aber an einer Tüte Kekse erkennen: Orsolyas Mutter kaufte mit Handelshilfe von unserem Führer für 20.000 Rupien 3 Packungen Kekse. Das ist in Indonesien viel Geld, hierzulande sind das nicht mal zwei Euro. Wir dagegen sollten 10.000 Rupien für eine Packung zahlen. Dann bekamen wir das Angebot, 2 Packungen für 15.000 Rupien zu bezahlen, nur um im Endeffekt bei 5.000 Rupien für eine Packung zu landen, was etwa 50 Cent entspricht. Eine zweite Packung Kekse erstanden wir etwas später an einem anderen Stand, wo wir die Verkäuferin auf 2.500 Rupien, also ca. 25 Cent, runterhandelten. Das war auch der Preis, welchen ich vorher bei einigen einheimischen Käufern als Standardpreis hörte.

Bali_28_7Im Anschluss an den Markt stand endlich unser Endziel, ein 20 Meter hoher Wasserfall, an. Dieser sah sehr beeindruckend aus und war der Hauptpunkt, weshalb sich die Fahrt lohnte. Da es langsam dunkel wurde, ging es endlich zurück in Richtung Hotel, wobei wir noch einen Tempel am Wegesrand mitnahmen. Für mich war dieser Bali_28_6das Highlight, aber nicht wegen dem Aussehen, sondern weil wir eine nette Familie auf dem Weg zum Beten trafen. Diese war mit allen Altersklassen angereist und so spielten wir ein wenig mit dem einjährigen Sohn und redeten mit der 85-jährigen Großmutter, die es aus eigener Kraft irgendwie die vielen steilen Stufen hinauf schaffte.

Wir haben heute doch relativ interessante Orte besichtigt. Als wir gegen 23 Uhr endlich im Hotel waren blieb mir trotzdem die Erkenntnis, dass ich so etwas nicht noch öfter brauche. Führer können interessant sein, für meine Interessen ist das aber nichts. Ich muss erkunden können und sehen, was ich auch wirklich sehen will. Für längere Zeit sollte diese Reise also einmalig bleiben und ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil der Reise, weil es dann besser werden sollte. So jetzt entschuldigt mich aber, mir tun von der Fahrt alle Knochen weh und ich muss mich etwas pflegen!

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Der Ritt auf Eduardo

Der gestrige Tag war überladen, anstrengend und zu allem Überfluss auch nur semiinteressant, da Dinge wie die Schmuckmanufaktur nicht gerade Luftsprünge bei mir auslösen. Heute sollte dafür alles etwas ruhiger angegangen werden und dazu sollten auch nur zwei Ziele bereist werden. Da diese Ziele etwas versteckt lagen, erhielten wir auch einen neuen Fahrer. Er ist ein Balinese, welcher uns gleich zeigte, dass die Fahrweise der letzten Tage eventuell doch nur an unserem Führer lag. Ja, man kann auch mit fünfzig durch Orte fahren. Und nicht jeder Gegenverkehr ist unbedingt ein Feind, mit dem man Wettkämpfe ausführen muss, wer zuerst bremst, wenn beide aufeinander zufahren. Endlich konnten wir es also zu unseren Zielen schaffen, ohne dass dem halben Auto schlecht wurde.

Das erste Ziel unserer Reise war das Elefantenreiten. Nachdem wir eine obligatorische und viel zu geringe Gefahrenversicherung unterschreiben mussten, ging es auf eine Anhöhe, wo uns zwei Dickhäuter erwarteten. Wir hatten die Wahl zwischen einem kleineren und einem großen Elefanten. Da mir der größere Elefant mehr zusagte und ich auch ein besseres Verhalten seines Betreuers beobachtete, entschied ich mich für ihn. Was soll ich sagen, es war die richtige Entscheidung. Unser Elefant hieß Eduardo. Er wurde sehr gut betreut und man konnte die Begeisterung in der Stimme seines Betreuers hören, wenn er von seinem Elefanten berichtete, für den er seit über zehn Jahren zuständig ist.
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Es entstand ein interessantes Gespräch mit dem Betreuer, bei dem uns viel über die Insel berichtet wurde. Ihm hat es offensichtlich gefallen, dass wir uns für die Kultur interessierten. Er gab uns auch Tipps über lokale Spezialitäten und erzählte über das normale Leben hier. Dazu flocht er während der Tour zwei Ringe aus Elefantenborsten, welche er uns schenkte. Währenddessen hörten die Anderen von ihrem Begleiter kaum etwas. Das Reiten auf einem Elefanten ist auf jeden Fall komisch, aber es war eine interessante Erfahrung, auch wenn ich den Elefanten die Freiheit wünschen würde. Wenigstens scheinen die Elefanten gut behandelt zu werden und viel Auslauf zu bekommen.

Im Anschluss an die Dickhäuter bekamen wir die Möglichkeit, etwas für unser „Gewicht“ zu tun. Neben der Anlage gibt es eine Schokoladenmanufaktur, welche nach niederländischem Rezept Schokolade herstellt. Diese war ziemlich schmackhaft und die Führung sehr interessant. Trotzdem fiel mir unser Führer zum wiederholten Male negativ auf. Er betonte zwar immer, dass er die Einheimischen respektiert, spielte sich aber auf, als ob er etwas Besseres wäre. Selbst die Anderen scheinen von dem Verhalten langsam ziemlich genervt zu sein. Orsolya und ich versuchten deshalb, den Gegenpol zu bilden. Mit etwas Freundlichkeit kommt man meist halt doch weiter.

Bali_DraftingNach der Schokoladenmanufaktur ging es zu einer 9 km langen Raftingstrecke. Das Fahren entlang der Stromschnellen machte verdammt viel Spaß. Die Aufforderung, wer schwimmen will, kann dies tun, ließ ich mir natürlich auch nicht zweimal sagen. So gelang es mir, die klassische Klischeeszene aus Kampfsportfilmen nachzustellen: der Stand unter dem Wasserfall. Das war wirklich eine Spitzenerfahrung! Bali_WasserfallDer Druck, mit dem das Wasser auf einen fällt, ist beeindruckend und ich würde es jederzeit wieder machen. Nach der mehrstündigen Raftingtour ging es dann zurück in unser Hotel, um noch den Strand unsicher zu machen. Aufgrund der Ebbe war dies leider nicht wirklich möglich. Aber immerhin konnte ich so den Pool etwas nutzen. Am Abend folgten wir dann dem Rat vom Trainer unseres Elefanten Eduardo und suchten ein Restaurant, welches die von ihm empfohlenen Gerichte anbot. Zum ersten Mal seit wir hier sind kann ich jetzt sagen, ich habe Balinesisch gegessen und es hat geschmeckt. Und um das zu erreichen, brauchte ich keinen Führer, sondern nur etwas Bauchgefühl. Meine Reisen werden auf jeden Fall in der Zukunft lieber weiter ungeführt bleiben!

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Bali, Tag eins

Puh, der Urlaub fängt ja gut an! Um 7 Uhr gab es Frühstück und dann ging es schon per Auto los zu unserem ersten Ziel des Tages. Für die Reise hatte sich unsere Gruppe einen ungarischen Reiseleiter besorgt, welcher in Bali lebt und Touristen das Land zeigt. In unserem Fall handelt es sich dabei um einen Kampfsportlehrer, welcher vor vier Jahren Ungarn in Richtung Bali verlassen hat. Und wie es den Anschein hat, hat er auch nicht mehr vor, in die Heimat zurückzukehren.

Die ersten zwei Ziele sind dabei kaum einer Erwähnung wert. Es handelte sich um Schmuck- und Kleidungsmanufakturen, wo bei einer Schauproduktion die Herstellung unter „humanen“ Bedingungen besichtigt werden kann. Ich persönlich wurde von diesen Bedingungen eher weniger überzeugt. Wenn so die Vorzeigebetriebe aussehen, dann will ich mir gar nicht vorstellen, wie es in den anderen Firmen läuft. So befand sich der Silberschmied in einem dreistöckigen Gebäude. In den oberen zwei Etagen befinden sich zwei Marmorsäle, inklusive 9 Klimaanlagen, in denen mit großer Show der Schmuck vorgezeigt wird. Im unteren Stock befindet sich dagegen die Manufaktur. In dieser sitzen 12 Männer mit stark veraltetem Werkzeug an alten Tischen und stellen den Schmuck her. Dabei herrschten schon um 9 Uhr tropische Temperaturen und die schnellsten Raucher hatten schon handgezählte 15 Zigaretten geraucht, die sie brauchten, um ihre zitternden Finger unter Kontrolle zu bringen. Das Werkzeug war zum Teil stark verrostet und über Arbeitsschutzmaßnahmen reden wir lieber gar nicht. Wenn ich sehe, wie oben groß geprotzt wurde und unten die Arbeiter arbeiten müssen, vergeht jedenfalls mir der Geschmack an derartigen Showtouren.

Bali_MopedZum Glück hatte unser Führer aber ein Einsehen und er fuhr uns zu einem großen Vulkan, auf dessen Spitze ein Tempel steht. Auf dem Weg dorthin fielen mir einige Dinge auf. Zum einen waren das die Schulkinder. Alle Kinder gehen mit Besen in die Schule. Wie uns erklärt wurde, gibt es hierzulande keine Schulpflicht und wenn man geht, dann lernt man dort Haushaltskunde und derartige Dinge. Ein breites Wissen ist für die Bewohner der Insel reinster Luxus, den sich die wenigsten leisten können. Leisten können sich dafür alle Motorräder und wie es aussieht, gibt es auch keinen echten Führerscheintest. Zumindest 80 Prozent der von uns beobachteten ca. 13- bis 14-jährigen Kinder, welche eine lokale Schule besuchten, fuhren mit dem eigenen Motorroller nach Hause und die Polizei interessierte es nicht. Kein Wunder, dass der Verkehr hierzulande so gefährlich ist. Weiterhin fielen mir die Ausländer auf. So ein Gehabe, mit denen die Bewohner der Insel verspottet werden, war wirklich grenzwertig. Natürlich sind die Verkäufer nervig, die an allen Ecken versuchen, ihren Kram an den Mann oder die Frau zu bringen, aber sie benötigen das zum Überleben. Muss man in solch einer Situation die Einheimischen noch offen verspotten? Die Wenigsten hier scheinen derartigen Sachen freiwillig nachzugehen. Mehr als einmal konnte man aber sehen, wie sich einige der Ausländer so verhielten, wie ich mir immer Kolonialherren vorgestellt habe.

Nach langer Fahrt fanden wir endlich den Bali_tempelTempel auf dem Berg, welcher aber nicht wirklich beeindruckend war. Hierzulande fehlt es an Geld, um die eigenen Tempel zu erhalten, besonders wenn der Verfall dank dem Wetter noch schneller geschieht. Wer also Tempel wie in Japan oder Thailand erwartet, kann sehr schnell enttäuscht werden. Mit diesem Tempel war es aber noch nicht geschehen Noch drei weitere fuhren wir an und genau 50 Prozent, die letzten Beiden, gefielen uns. Zwar waren auch diese in einem relativ schlechten Zustand, aufgrund der Eigenheiten des Tempels war dies in den Fällen aber zu verschmerzen. Zum einen handelte es sich um einen Reinigungstempel, wo die gläubigen Hinduisten in ein heiliges Wasser steigen, um vor dem Bösen beschützt zu werden. Zum anderen war es ein Tempel eines alten Königs, welcher Gräber in die Wand schlagen ließ und gleichzeitig den Tempel mit Reisfeldern umschließen ließ. Dieser Tempel sah dann auch dementsprechend beeindruckend aus.

Bali_TeeDas Highlight des Tages war aber ein Verkaufsort mit Besichtigung der Herstellung. Dieses Mal war es aber richtig gemacht. Es handelt sich um eine Kaffeefarm. In Bali gibt es einen speziellen Kaffee, welcher aus Kaffeebohnen gewonnen wird, die von einem katzenähnlichen Tier verdaut wurden und dann ausgeschieden. Dies hört sich schlimmer an als es ist, schließlich wird nicht das Äußere der Bohne getrunken. Durch das Verdauen Bali_Kaffeebekommen die Bohnen einen komplett anderen und einzigartigen Geschmack. Um nun diesen gewöhnungsbedürftigen Kaffee zu bewerben, wurde eine Parkanlage mit den verschiedensten Gewürzen angelegt, bei denen den Besuchern die Natur näher gebracht wird. Auf diesem Gelände wachsen auch die Bohnen, die während der Nacht dann von den Tieren gefressen werden und nach dem Entkernen und Mahlen dann zu Kaffee werden. Mein Liebling war aber eine vegetarische Fledermaus, welche ziemlich cool anzuschauen war. Bali_FledermausUm dann zu entscheiden, welches der vorhandenen Gewürze für das Trinken am besten ist, kann man als Besucher im Anschluss an die Führung noch 20 Tee- und Kaffeesorten probieren. Das war ein Angebot, das wir gerne annahmen, auch wenn ich mich bei dem Bali Kaffee weigerte, da es doch zu eklig wurde. Trotzdem war dies der beste Teil der Tour, dicht gefolgt von einem Affenpark. Dabei handelte es sich um eine Parkanlage, wo Affen frei herumlaufen Bali_Affenund auch schon mal auf Menschen, wie die komplett überrumpelte Orsolya, springen. Der Park war mir persönlich eigentlich zu überfüllt und die Affen zu abgerichtet auf Touristen. Es war aber lustig mehrere Affen zu sehen, wie sie sich um ihre Kinder kümmerten. Aber an meine Fledermaus kam es nicht heran. Mal schauen, was uns morgen erwartet.

Als erste Einschätzung bleibt zu sagen: Ich habe mir Bali luxuriöser vorgestellt. Die sogenannten Traumstrände kann ich bisher nicht bestätigen, obwohl unserer hier vor Ort nett ist. Aber die Armut hatte ich nicht so extrem erwartet, da die meisten nur Gutes über Bali erzählen. Trotz allem ist es aber mal was anderes und ich genieße auch die Abwechslung und den Aufenthalt hier.

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