Onomichi

„Wir haben drei Ziele, welche wir besuchen könnten, aber in dem dritten Ort gibt es eigentlich nicht so viel.“ Mit diesen Worten besprachen wir am Vorabend den nächsten Tag. Am letzten Tag in Hiroshima war das wichtigste Ziel, das Atombombenmuseum zu besuchen. Im Anschluss, so fiel die Entscheidung am Vorabend, sollte es zum Zug gehen und zu dem Ort mit der ältesten noch erhaltenen Pagode Japans. Nun kommt es ja bekanntlich meist anders als man hofft und so auch an diesem Tag. Wir hatten die benötigte Zeit für den Besuch des Friedensmuseum etwas unterschätzt und verpassten so den angepeilten Zug. Von unseren drei möglichen Zielen des Tages waren zwei nun nicht mehr möglich und das dritte Ziel Namens Onomichi sollte laut unseren Recherchen nicht wirklich viel zu bieten haben. Ehe wir aber unsere Zeit nur einfach vergeuden entschieden wir, Onomichi trotzdem eine Chance zu geben. Es sollte sich lohnen. Der Ort ist eine schon in die Jahre gekommene Kleinstadt in der Nähe von Hiroshima. Wenn der geneigte Leser noch nichts davon gehört hat, ist dies also nicht wirklich verwunderlich. Anhand des Zustandes der Stadt kann man leicht ablesen, dass er nicht unbedingt durch Touristen überlaufen wird. Alles erscheint einfach etwas älter und farbloser, als man es von Touristenhotspots wie Tokyo, Kyoto und Hiroshima gewöhnt ist. Trotzdem macht dies auch einen der Reize aus. In Japan ist er dagegen besonders dadurch bekannt, dass einige Künstler hier geboren wurden.
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Der eigentliche Grund für unsere Reise war aber der Tempelrundgang. Onomichi hat im Stadtzentrum über dreißig kleine Tempel. Da die Stadt selber in den Bergen liegt, sind alle zwar zu Fuß, aber durch kleine Seitenstraßen und viel Treppensteigen, erreichbar. So machten wir uns auf den Weg und schafften es wirklich, allen wichtigen Tempeln des Ortes einen Besuch abzustatten. Diese sind zwar nicht unbedingt auf einem Level mit Kyoto, aber auf jeden Fall eine Reise wert, wodurch der Tag sich auf jeden Fall gelohnt hat. Highlight war aber die Auslegung eines japanischen Tempelmottos aus Nikko, wo drei Affen die Ohren, Mund beziehungsweise Augen zuhalten. In Onomichi dagegen wurde eine Skulptur mit dem gegensätzlichen Motto veröffentlicht.
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