Wo geht es hier zum Hotel?

Es ist soweit! Nach einigen Tagen in Sendai steht ein Umzug an. Zu diesem Zweck geht es mit gepackten Koffern durch Sendai. Besonders beeindruckend ist dabei das Ende des Sternenlichtfestes. War gestern die ganze Hauptstraße noch mit tausenden kleinen Lampen beleuchtet, so haben es die Japaner in einer Nacht-und-Nebel-Aktion geschafft, alles abzubauen und um 9.30 Uhr konnte man nur erahnen, was vor 10 Stunden noch auf der Straße los war.

Die Fahrt nach Tokyo verlief überraschend entspannt. Nach kurzer Fahrt erreichten wir unseren Hotelstandort Shimbashi. Die Frage war nur: Wo ist das Hotel? Der Erste verortete es kurzerhand zum Tokyoter Hauptbahnhof, was zwei Stationen entfernt war. Die zweite Person hatte erst 29_12_14_03gar keinen Plan und Nummer Drei und Vier unserer kleinen Reisegruppe hatten unterschiedliche Orte auf dem Navigationsgerät im Handy gefunden. Nun war guter Rat teuer. Plötzlich erschien ein Japaner und fragte, ob er denn helfen könne. Da lassen wir uns nicht zweimal bitten und schon standen wir verwirrt an einer Karte und er suchte die Adresse. Die Rettung kam in Form eines Polizeiautos. Kurzerhand sprang der Japaner vor dieses und fragte die verdutzten Polizisten nach dem Weg. Zum Glück ist die Polizei dein Freund und Helfer. So standen vier Europäer auf der Straße, während zwei Polizisten im Navi ihres Autos suchten und ein Japaner mit einem dazugekommenen weiteren Japaner über den Weg stritt. Das ist halt Japan wie es leibt und lebt! Im Endeffekt hatte einer der Handynutzer aber recht und wir fanden sehr schnell das Hotel.

29_12_14_04Nun wurde es Zeit, uns zu trennen. Während Orsolya und ich nach Odaiba fuhren, machten meine Eltern die Umgebung unsicher. Dabei ging es für sie auf den Tokyo-Tower. Zwar war das Wetter nicht so toll, aber die Aussicht ist jeden Besuch wert. Wir machten dagegen in Odaiba eine Convention unsicher, wo Japaner selbstgeschaffene Kunstwerke anbieten können. Diese Ausstellung war schon interessant, besonders da es sich um meinen dritten Besuch handelte und ich langsam die Mechanismen verstehe. Das Einzige, was ich nicht verstehe, sind einige 29_12_14_05der Besucher. Wie verzweifelt muss man sein, um sich wegen den teilweise kunstvoll verkleideten Cosplayern, also als Buch- oder Filmcharakter verkleidete Personen, so zu entwürdigen, um ein Foto von unter dem Rock zu erhaschen? Das Schlimme ist, das waren nicht nur Einzelne. Nein, das waren Massen, welche die Cosplayer nicht wirklich wertschätzten.

Nach der Erfahrung der Convention ging es zurück, um meine Eltern zu treffen. Zusammen ging es29_12_14_01 dann nach Yokohama in die China Town. Dieser Abschnitt von Yokohama ist seit über hundert Jahren vollkommen in chinesischer Hand. Als ersten geöffneter Hafen war Yokohama schon immer die Stadt, in der besonders viele Ausländer zu Hause waren, welche sich wiederum in Enklaven zusammentaten. China Town ist davon die bekannteste und bis heute mit unzähligen chinesischen Restaurants und Läden gefüllt. Besonders in der Nacht kommen diese bei der farbenfreudigen Beleuchtung natürlich besonders gut zur Geltung. Obwohl wir ja eigentlich Urlauber in Japan zu Gast haben, entschieden wir einstimmig, eines der Lokale hier aufzusuchen und einmal die chinesische Küche zu probieren. Dabei gab es Tausendjährige Eier, welche P1230292schlimmer aussehen, als sie schmecken und zwei kochende Soßen, in die unsere Fleischesser rohe Sachen schmeißen konnten, um diese damit fertig zu garen. Das war ein großer Spaß, welchen man in Deutschland und besonders außerhalb der Großstädte so rein gar nicht finden würde. Eigentlich ist das schade, denn es schmeckte. Trotzdem bleibe ich dem japanischen Essen treu, welches für mich dem chinesischen Essen trotzdem noch weit überlegen ist!

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