Tag 3

Puh, der letzte Tag steht an! Für die Kinder war das ein trauriges Ereignis, für die Betreuer offensichtlich ein freudiger Punkt, sahen einige doch schon so aus, als ob sie die nächsten Tage durchschlafen wollten. Für mich als Lehrer bedeutete es dagegen die letzte Chance, das Gelernte der letzten Tage anzuwenden. Deshalb wollten wir einen Wettkampf veranstalten. Deswegen gab es aber erst mal einige Diskussionen mit der Campleitung, weil man ja einen Wettkampf nicht fair gestalten könne und deshalb Kinder als Verlierer traurig seien. Wir konnten dann aber doch unser Programm durchsetzen und begeisterten die Kinder vollends. So gab es als Aufwärmung den Wettkampf, wer Ballons am schnellsten verteilen und dabei alles in Englisch abhandeln kann. Meine Gruppe hatte die Kleinsten und den etwas Vorlauten. Der war heute der Traum eines jeden Lehrers und half den Kindern so, dass sie es viel schneller lernten und im Gegensatz zu den Befürchtungen der Campleitung sogar vor allen anderen gewannen. Auch der Rest begeisterte diesmal wirklich alle und alle Altersklassen hatten ihrem Level entsprechend etwas Neues gelernt. Keines der Kinder wollte wirklich aufhören, als der Unterricht zu Ende war, was für mich schon ein Erfolgserlebnis war.

camp_4_2Im Anschluss ging es dann raus, um eine besondere Art von Nudeln zu essen. Somen sind dünne japanische Nudeln, welche nur im Sommer gegessen werden. Als besonderes Highlight gibt es dazu die Möglichkeit, diese Nudeln zu angeln. Im Kleinen wird dazu ein Strömungskanal im Kleinformat auf den camp_4_4Tisch gestellt, die Nudeln werden dort hineingegeben und die Personen am Tisch können es dann essen. In unserem Fall handelte es sich um drei mehrere Meter lange Bambusrohre, welche an einer Treppe entlang verlegt wurden. Mit Hilfe von Wasser sieht das Ganze dann aus wie eine Regenrinne, an der sich die Kinder entlang aufstellten und dann versuchten, die Nudeln zu fangen. Die camp_4_3gefangenen Nudeln werden dann in eine Sojasoße getaucht und gegessen. Für die Hungrigen und Ungeduldigen mag das zu aufwendig sein, als Abwechslung war es aber genial und auch die Kinder hatten viel Spaß. Während camp_4_1die Mädchen etwas Probleme hatten, hatten die Jungen offensichtlich ihre Erfahrung mit dieser Art des Essens und verfügten alle über perfekte Techniken, um ja auch keine Nudel zu verschwenden. Nachdem jeder satt war, konnte es dann auch nach Hause gehen.

Abschließend bleibt festzustellen, dass die Kinder auf jeden Fall eine schöne Zeit hatten und wir als Lehrer auch nicht so schlecht waren. Dies zeigte sich besonders, als einige Kinder bei der Verabschiedung von uns Tränen in den Augen hatten. Im Gegensatz zum MafuMafu-Camp war auch alles viel besser organisiert. Auch wenn ich einige Entscheidungen der Betreuer als befremdlich einstufte, im Gegensatz zum MafuMafu-Camp würde ich bei einem YMCA-Camp ohne Bedenken wieder mitfahren, da man auch gesehen hat, wie viel es den Kindern gebracht hat.

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