Acht Jahre älter und immer noch nicht weiser

Tokio_02_1Nach einer langen Nacht, in der Dennis hoffentlich seinen Jetlag wegschlafen konnte, hieß das heutige Ziel Asakusa. Aufgrund des Wetters sind wir im Moment mit unseren Besichtigungszielen etwas eingeschränkt, aber der Regen hält uns ja nicht auf. Aus diesem Grund ging es von Asakusa mit dem Schiff in Richtung Hafen, wo wir am Tokio_02_2Hamarikyu Park ausstiegen. Dieser Park wurde vor dreihundert Jahren durch den Auftrag eines Shoguns der Tokugawa-Familie angelegt und ist aus diesem Grund eine der schönsten Parkanlagen Tokyos. Dabei umfasst der Park ein Teehaus, einen Entenjagdteich, mehrere kleine Seen und das alles ist umrahmt von japanischer Tokio_02_3Gartenbaukunst. Im Anschluss daran ging es gleich noch zum japanischen Fischgroßhandel, wo wir noch das Verladen einiger riesiger Fische beobachten konnten. In diesem Moment fiel uns eine Sache auf: Das letzte Mal waren wir bei unserer allerersten Reise im Jahr 2006 Tokio_02_4in diesem Stadtbezirk. Kurzerhand folgten wir einigen Spuren, fanden unser erstes Hotel und einige der alten Restaurants, welche wir vor acht Jahren auf der Suche nach vegetarischem Essen verrückt gemacht haben. Nachdem wir nun zu Fuß im Rahmen dieses Nostalgietrips schon zwei Stadtteile Tokio_02_8durchquert hatten, ging es gleich weiter zum Tokyo Tower, welcher nicht weit vom Hotel gelegen ist. Dabei gelangten wir in einen Park, welcher so dicht verwachsen war, dass man in ihm Fotos für jede Urwaldtour hätte machen können und die Tiergeräusche-Untermalung tat ihren Anteil dazu. Solche Parks in Tokyo zu finden, erwartet wohl niemand.

Der Tokyo Tower selber ist eines der Tokio_02_5Wahrzeichen der Stadt, auch wenn er dank des Tokyo Skytree leider etwas in Vergessenheit gerät. Mit seinen 333 Metern ist der 56 Jahre alte Turm immer noch das zweithöchste Gebäude der Stadt und wird ikonisch in jedem Film über Tokyo gezeigt. Besonders gerne nebenbei in Monster- und Katastrophenfilmen, wo seine Zerstörung den Schrecken der Situation verdeutlichen soll.

Tokio_02_9Nachdem wir den Turm besichtigt hatten, ging es dann per Bahn auf eine Odyssee durch Tokyo. Eigentlich hatten wir das Ganze sehr einfach geplant: Schnell in den Zug einsteigen, irgendwo, wo es etwas zu Essen gibt, wieder raus und danach zum Hotel. Leider berechneten wir die Rushhour nicht. Es passierte zum ersten Mal etwas, was wir bisher immer vermeiden konnten: Wir wurden getrennt. Dennis gelangte in einen Strom von Menschen und wurde in eine Bahn gedrückt, in die ich trotz Drückens von außen nicht mehr hineingelangen konnte, während Dennis sich auch nicht aus ihr befreien konnte. Kaum in der Lage, anständig zu Atmen, fuhr er so nach Shibuya, wohin ich ihm mit der nächsten Bahn folgte. Nur mit Tokio_02_7Mühe und Not gelang mir dies überhaupt, war die nächste Bahn doch auch so überfüllt, dass schon Bahnmitarbeiter nachhalfen, um dem Zug das Schließen der Türen zu ermöglichen. In Shibuya fanden wir uns zu allem Überfluss erst einmal nicht wieder, da Dennis es schaffte, sich am falschen Ausgang zu postieren und dabei die Station sogar zu verlassen, während ich ihn verzweifelt im Bahnhof suchte. Im Endeffekt konnten wir Tokio_02_6uns aber wieder finden. Nun hatten wir aber direkt genug von Shibuya. Wir fotografierten noch schnell die berühmte Kreuzung des Stadtteils, welche durch die offenen Regenschirme der Anwesenden besonders imposant wirkte, ehe wir weiterfuhren und uns im Endeffekt in Shimbashi ein paar Udon gönnten, ehe es zurück zum Hotel ging.

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