leider nicht für notwendig erachtet, uns darüber zu informieren. Nach dieser Schrecksekunde verlief auf den ersten zwei Teilstücken aber alles nach Plan. Wir ergatterten Sitzplätze und alles blieb ruhig. Nur beim letzten Teilstück, den letzten 45 Minuten von Omiya nach Sendai, passierte es dann: Wir mussten in einem total überfüllten Zug stehen. Die Bahnmitarbeiter gingen so weit, die letzten Passagiere hineinzudrücken und wir standen in einem vollen Zug in den Gängen, ohne die kleinste Möglichkeit, sich gescheit festzuhalten. Zu guter Letzt erreichten wir aber Sendai und was soll ich sagen, zu Hause ist es doch am schönsten! Und um das zu unterstreichen, fanden meine Eltern das wohl beste Hotelzimmer ihres Urlaubs vor.
Nach dem Reinfall gestern mit den Ramen hatte ich mir für heute etwas Besonderes ausgedacht: Zuerst ging es kurz in meine Wohnung, um den Eltern zu zeigen, wie man so wohnt und dann ging es schon zu meinem Sushimeister. Was ihnen dort geboten wurde, das hatten sie wohl auch nicht erwartet. In guter Tradition hatten wir dem Sushimeister einen Preis genannt, welchen wir investieren wollten. Wir hatten erklärt, dass es die erste Begegnung meiner Eltern mit echtem guten Sushi ist und er solle sich etwas einfallen lassen. Am Anfang musste er erst etwas überlegen, denn er wollte uns ja etwas besonders Gutes bieten. So oft hat er keine ausländischen Sushianfänger bei sich im Laden zu Gast. Für jeden, der sich jetzt über das „Anfänger“ beschweren möchte sei gesagt, dass ich jeden, der nicht schon in Japan an der Quelle Sushi gegessen hat, als solchen sehe.
Wer einmal „echtes“ Sushi gegessen hat, wird es auf jeden Fall sehr schwer haben, in Deutschland noch einmal das Sushi im Laden zu loben. Auf jeden Fall ließ er sich etwas einfallen und versorgte uns mit einer reichhaltigen Auswahl an Sashimi und Sushi. Auch seine sonst noch angebotenen Köstlichkeiten wie der grüne Tee oder der selbst eingelegte Rettich schmeckten ausgezeichnet. Dass mein Vater ihn über uns noch nach einer Sakeempfehlung fragte, freute den Meister so sehr, dass er von ihm ein handgefertigtes Sakeglas als Geschenk erhielt. So verbrachten wir drei Stunden im Laden, unterhielten uns mit dem Sushimeister, schauten Baseball und genossen das Essen. Die Scharte vom letzten Abend sollte ich damit auf jeden Fall weggemacht haben!




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